In Leverkusen werden Stromkästen zur Bemalung freigegeben
Stromkästen würde wohl kaum jemand als schön bezeichnen, deshalb hat die Energieversorgung Leverkusen einige der grauen Klötze zur Bemalung freigegeben. Ein Street-Art-Künstler verpasste einem Kasten einen Schützenrock – ein dezenter Hinweis aufs baldige Schützenfest. Auch das darf Kunst.
Stromkästen mögen zwar unverzichtbar sein, aber schön anzusehen sind die grauen Klötze nicht. Doch wer sagt eigentlich, dass sie immer mausgrau sein müssen? Niemand, und deshalb geht man in Leverkusen neue Wege. Jüngstes Beispiel für kreative Stromkastenkunst in der Stadt am Rhein: Ein Kasten im Ortsteil Lützenkirchen trägt einen grünen Schützenrock. Beziehungsweise: Fünf Lützenkirchener „Jungschützen“, wie es in der Szene heißt, haben ihn mit einem solchen Rock bemalt. Damit wollen sie zum Ausdruck bringen: Es gibt uns noch. Auch nach zwei Jahren Pandemiepause stehen wir voll unter Strom!
Schon seit längerer Zeit haben sich die Leverkusener Stromkästen in Kunstkästen verwandelt. Es ging damit los, dass sie 2020 vor dem Endspiel im DFB-Pokal (Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern) von Fußballfans mit den Bayer-Farben Schwarz und Rot bemalt wurden (geholfen hat es nichts, Bayer verlor).
Das war damals wohl etwas ausgeufert, außerdem habe der künstlerische Wert nicht immer überzeugt, so heißt es. Weshalb die Energieversorgung Leverkusen nun einige Kästen offiziell zur Bemalung freigab und eine Kooperation mit der Designabteilung der Hochschule Düsseldorf vereinbarte. Motto: Wenn „Urban Design“, dann bitte mit akademischer Begleitung.
Der Stromkastenschützenrock – eine dezente Werbung für das Lützenkirchener Schützenfest Anfang Juni – entstand unter Mitwirkung eines Wermelskirchener Street-Art-Künstlers. Er ist höchst akkurat und schick gezeichnet, zugleich aber auch ein bisschen stilisiert. Zu stilisiert vielleicht. Die meisten Menschen dürften ihn nur dann als Schützenrock erkennen, wenn sie selbst intime Kenner der Schützenszene sind. Aber so ist Kust.
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